Gö.Kr.B.

seit dem 01.08.2004

V 200 100

Umbau der BR 120 von Gützold zu einer Maschine der Lieferserie V200 001-107, welche noch keinen Schalldämpfer besaß.


Mit einem kleinen Umbausatz der Firma BM aus Muldental wird aus der BR 120 296-9 von Gützold (Maschine hat originalen russischen Schalldämpfer) eine Lok der ersten Lieferserie. Diese wurden noch ohne Schalldämpfer von der DDR 1966-Sep.68 aus der UdSSR (Lugansk) importiert. Es waren die Maschinen V200 001-107.
Weitere Maschinen ohne Schalldämpfer waren V200 108-177, die jedoch schon für den Einbau eines in der DDR entwickelten Schalldämpfers vorbereitet waren. Sie besaßen auf dem Dach eine Öffnung, welche mit einem Blechkasten abgedeckt war.
Diese Maschinen sind also nicht für den Umbau verwendbar! Meine Wahl fiel daher auf die V200 100. Als einhundertste Lok dieser Baureihe, wurde sie am 03.09.1968 im Bw Leipzig-West in einer Feierstunde, wie in der DDR üblich, gebührend feierlich übergeben.

Kleine Umbauanleitung

Fotos durch anklicken vergrößern

russ.Schalldämpfer entfernen.

neues Dachsegment einpassen.

Das Typhon muß noch bearbeitet werden.

überarbeitetes Typhon

Als erstes wird das Dach zwischen den zwei Nietbändern, wo sich der russ.Schalldämpfer und die Maschinen- raumlüftung befinden, vorsichtig herausgetrennt. (Achtung! vorher die Typhone und den Maschinenraum- lüfter entfernen und gut aufbewahren) Am besten geschieht das mit einem Dremel und einer Diamanttrennscheibe.
Die Schnitte sollten ca.3mm vor der eigentlichen Schnittkante erfolgen. Dann wird mit einem kleinen Fräser vorsichtig bis an die Kante der Rest entfernt.
Wem der Fräser nicht sicher in der Hand liegt, sollte lieber die Feile nehmen. Zum Schluß müssen die Kanten dann mit einer feinen Feile und Schleifpapier so bearbeitet werden, daß das neue Dachsegment ohne Spiel zwischen die Nietbänder paßt. Wenn das Dach an allen vier Seiten optimal sitzt, wird es mit “Stabelit express” eingeklebt. Danach müssen, je nach Umfang, noch kleine Spalten mit Spachtelmasse verfüllt und geschliffen werden. Dabei ist auch das eine Loch des Typhons, welches sich auf der Führerstandsseite “1” befindet, zu verschließen und die Luftleitung zu entfernen. Wenn alles gesäubert ist, können das Dach, die Typhone und der Maschinenraumlüfter mit Weinert-Farbe Ral 7011 (Best.Nr.2633) lackiert werden. Nach dem Trocknen nur noch die einzelnen Teile an ihrem neuen Platz einkleben-fertig! :-) Dies ist eine Arbeit, die an einen Abend zu schaffen ist. Ich habe aber noch zusätzlich die Ösen am Dach, welche nur als Knubbel angespritzt sind, durch 3- und 4mm- Messingösen ersetzt. Sie dienen zum Einhängen der Haken, damit einzelne Dachteile mittels Kran entfernt werden können, um größere Arbeiten im Maschinenraum zu tätigen (Motortausch usw.) Außerdem wurden die Typhone mittels eines Kegelfräsers aufgebohrt. Die seitlichen Nummernschilder werden entfernt. Dies geschiet am besten mit einem kleinen Schraubendreher, welcher nur so breit sein darf, wie die Fläche zwischen den Sieken. Nachdem das Lokgehäuse mit RAL 3005 Lackiert ist, kommen die gelben Streifen auf die Seiten und die neuen Lokschilder Zum Schluß kommen die Emaille-Nummernschilder V200 100 noch an ihren Platz.

Messingösen einkleben...

...dann kann das Dache lackiert werden.

Das Gehäuse nach dem Lackieren und Beschriften der linken Seite.

Seitenschilder, wie sie bei den ersten Maschinen vorhanden waren, stammen von Ostmodell.

V 200 100 wird z-gestellt! :-(

Nachdem das Gehäuse mit den letzten Schildern bestückt zum trocknen über Nacht auf dem Tisch lag, traf mich am anderen Tag fast der Schalg!
Das Gehäuse hatte auf einer Seite eigenwillige Formen angenommen :-(
Die Ursache war schnell ermittelt: "Verkettung mehrerer unglücklicher Umstände" :-) Ein Bild konnte sich nicht mehr an der Wand halten, fiel runter und hat dabei eine Leiste umgeworfen. Diese hat dann einer etwas breiteren Sperrholzplatte einen Schubs gegeben, worauf diese sich gegenmeine Arbeitsplatzleuchte mit eingebauter Lupe lehnte und sie über das Gehäuse der 120er schob. Bei der Gelegenheit hat sich die Abdeckung, welche zum Schutz vor Sonnenlicht (Brennglaseffekt), auf der Lupe liegt, selbstständig gemacht und ist runter gefallen. Warum die eigenwillige Verformung entstanden ist dürfte angesichts des schönen sonnigen Wetters jedem klar sein. :-) (( Nachdem ich mir das Gehäuse betrachte und festgestellt habe, daß daran nichts mehr zu retten ist, nahm ich den Telefonhörer und habe im Kombinat, bei Gützold in Zwickau angerufen. Ein paar Tage später hatte ich ein neues Gehäuse, einen sogenannten Rohling auf dem Tisch zu stehen.

 Vielen Dank an die Firma Gützold!!

Und die z-gestellt Maschine findet auch noch Verwendung.

Da mir das Gehäüse zum verschrotten zu schade ist, habe ich es auf einen alten Rahmen gesetzt und werde die Maschine in einem Zustand der Zerlegung umarbeiten.

Noch ein paar Maschinenteile hinein und ein paar Seitenteile entfernen...

...und das ganze könnte am Ende so aussehen.

Eigen/Umbauten

 

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